Ich sitze auf dem weißen, recht bequemen Behandlungsstuhl beim Zahnarzt. Er sagt mir, dass mein Unter- und mein Oberkiefer nicht perfekt aufeinander abgestimmt seien. Mein Unterkiefer sei zu stark auf die Seite geneigt, sodass sich meine Zähne langsam, aber stetig abreiben würden. Er legt mir ans Herz, meine Zähne alle abschleifen und einen Aufsatz draufsetzen zu lassen, da mein Gesicht dann auch länger gezogen und ich somit ästhetischer aussehen würde. Er ruft die Technikerin zu uns ins Behandlungszimmer, die ihm zustimmt, aber noch eine bessere Lösung parat hat. Sie empfiehlt, dass ich mir vorher meinen Kiefer brechen lasse, um ihn in mehreren Operationen meinem Unterkiefer derart anzupassen, dass dieser zu meinem Oberkiefer passt. Sie fährt weiter fort, dass sie das ebenfalls habe machen lassen und dass ich dadurch deutlich besser aussehen würde, da meine linke und meine rechte Gesichtshälfte dann besser aufeinander abgestimmt wären.
Mein Zahnarzt und seine Technikerin haben ein ungesundes Wertesystem. Natürlich wollten sie mir primär etwas verkaufen, doch beide teilen den Wert, anderen gefallen zu wollen. Ihnen ist in erster Linie wichtig, wie jemand auf seine Außenwelt wirkt, und deshalb möchten sie den Schein von Perfektion generieren.
Externe Werte
Viele Menschen haben ein schlechtes Wertesystem. Ich war einer von ihnen.
In meinen jugendlichen Jahren habe ich mich in meiner Haut nicht wohlgefühlt. Ich fühlte mich permanent nicht gut genug, ganz egal, was ich auch tat. Ich hatte super Noten und sah ganz gewiss nicht schlecht aus. Dennoch war ich unglücklich. Ich hatte meine Gedanken zu sehr darauf fokussiert, was wohl andere von mir halten würden und wie ich besser bei ihnen ankommen könnte. Deshalb habe ich sehr viel Sport gemacht und wurde zu einem dieser Ernährungsfreaks, die Kalorien zählen, nur um einen perfekten Körper zu bekommen.
Doch egal, wie sehr ich auch mein äußeres Erscheinungsbild verbesserte, ich wurde einfach nicht glücklicher.
Manche von uns streben nach einem perfekten Aussehen, weil sie sich selbst danach bewerten, ob andere sie als hübsch empfinden. Andere streben nach dem perfekten Job oder nach Reichtum oder Macht, damit andere zu ihnen aufschauen.
Das Problem mit dieser Art von Werten ist, dass wir, wenn wir ihnen folgen, unser Lebensglück in die Hände von anderen legen. Denn daraus resultiert, dass wir uns nur gut fühlen, wenn uns andere hübsch finden oder wir eine Menge Geld verdienen oder Macht haben.
Diese Werte sind aber schlecht, weil sie extern sind. Da wir sie nicht selbst kontrollieren können, ist unsere Zufriedenheit ständig abhängig von anderen Personen.
Durch externe Werte werden wir darauf getrimmt, unser Leben nach anderen Menschen auszurichten. Danach, was andere gutheißen. Dadurch schaffen wir jedoch eine Situation, in der wir nicht mehr das tun, was uns guttut und uns erfüllt.
Diese oberflächlichen externen Werte finden sich vor allem in der westlichen Welt. Uns wird eingeredet, dass wir nur dann glücklich sind, wenn wir uns einen UHD-TV leisten können, ein Sixpack haben und einen BMW fahren.
Wir werden darauf konditioniert, das Ziel mehr zu schätzen und dafür den Weg in Kauf zu nehmen. Wir werden dazu erzogen, dass es okay ist, einen Weg im Leben zu gehen, der uns nicht erfüllt, nur damit wir dadurch vor anderen glänzen können.
In Zeiten von Massenmedien, die nur noch über Extremereignisse berichten, und in Zeiten von Social Media, in denen Leute nur noch die Spitzen ihres Lebens posten, entwickeln sich utopische Standards, nach denen wir unser Leben bewerten sollen: Andrea auf einer Jacht in Dubai und Max mit seinem hart antrainierten Sixpack, das er in die Kamera zeigt, während wir zu Hause auf unser Couch herumlungern, vielleicht mit einem kleinen Bäuchlein, und einfach mal gelangweilt sind.
Externe Maßstäbe
Dadurch dass Massenmedien und Social Media uns eine Welt zeigen, in der es nur noch Extreme gibt, die äußeren Quantile der Normalverteilung sozusagen, und wir in einer Gesellschaft leben, die uns nahelegt, uns an externen Werten auszurichten, werden wir dazu erzogen, diese als den neuen Durchschnitt wahrzunehmen und uns daran zu messen.
Haben wir nicht den gleichen Urlaub wie Andrea oder so einen tollen Körper wie Max und fahren außerdem keinen BMW, dann fühlen wir uns schlecht. Ohne uns über den Einfluss dieses Wertesystems und Maßstabs bewusst zu sein, wird hierdurch eine Art Performance-Denken in uns erzeugt, und wir werden darauf getrimmt, uns danach zu bewerten.
Wir werden dazu angeregt, uns ein Gewinner-Verlierer-Denken anzueignen, das heißt, alles, was wir tun, bewerten wir unter dem Aspekt, ob wir damit – gemessen an den neuen utopischen gesellschaftlichen Standards – als Gewinner oder Verlierer erscheinen. Und beides ist schlecht.
Erreichen wir nicht die gleichen Standards wie Andrea in Dubai oder Max mit seinem Strandkörper, dann sind wir Verlierer und fühlen uns schlecht. Doch selbst wenn wir diese Standards erreichen oder gar übertreffen, werden wir uns schlecht fühlen, denn was sollen wir nun tun, da wir sie erreicht haben? Was gibt es danach für uns? Einen Luxusurlaub, ein Eightpack, einen noch größeren UHD-TV?
Das Problem mit den derzeitigen gesellschaftlichen Werten ist, dass sie eine Situation schaffen, in der wir uns ständig als nicht gut genug bewerten. Zudem zwingen sie uns einen Weg auf, der uns vermittelt, dass unser Sinn darin besteht, nach Externem zu streben. Doch die Glücksmomente, die wir durch Externes erhalten, haben irgendwann ein Ende.
Ein zweiter Fernseher, noch mehr Bauchmuskeln oder noch mehr von was auch immer trägt nur dazu bei, dass wir immer deutlicher erkennen, dass all das doch nicht so erfüllend ist, wie es uns die Gesellschaft vormachen will. Das ist auch der Grund für all die Drogenexzesse von jugendlichen Superstars wie Macaulay Culkin (der Typ aus „Kevin allein zu Hause“, falls Du Dich erinnerst) oder Justin Bieber. Oder warum nehmen sich viele Superstars, wie Heath Ledger oder Whitney Houston trotz (oder vielleicht gerade wegen) ihres Erfolges das Leben?
Ihr Wertesystem ist miserabel. Ihre Werte beziehen sich darauf, materielle Dinge zu erreichen oder so viele Fans wie nur möglich zu gewinnen, und ihr Maßstab drängt sie dazu, mehr als die meisten anderen davon zu bekommen. Da sie bereits in jungen Jahren mehr erreicht haben, als die meisten Menschen in ihrem gesamten Leben je erreichen werden, sehen sie keinen Sinn mehr in dem, was sie tun. Sie haben eine Sinnkrise und versuchen, ihrem Leben durch Alkohol und Drogen gezielte Höhen zu verpassen.
Genau das Gleiche passiert mit den meisten von uns, wenn auch in abgeschwächter Form.
Als ich mich als Jugendlicher an meinem Aussehen gemessen habe, war ich unglücklich und habe versucht, durch Fressattacken Glücksgefühle zu verspüren, obwohl ich eigentlich nicht schlecht aussah. Genauso wie es bei so vielen pubertierenden Mädchen der Fall ist, die darauf getrimmt werden, Standards, die sie in Modezeitschriften sehen, zu erfüllen oder sich andernfalls schlecht zu fühlen.
Wir werden dazu erzogen, nach Externem (Anerkennung, Reichtum, Macht) zu streben und unseren Selbstwert daran zu messen. Denn auf diese Weise werden wir in ein System eingefügt, in dem wir unsere eigenen Interessen hinten anstellen, um stattdessen etwas zu tun, was von der Gesellschaft akzeptiert wird.
Erfüllen wir diese externen Werte nicht, fühlen wir uns schlecht und sollen härter daran arbeiten, sie zu erreichen, oder gar emotionale Höhepunkte erkaufen, um uns von unserem Job, mit dem wir unzufriedenen sind, abzulenken. Erreichen wir die externen Werte, merken wir, dass es doch nicht so erfüllend ist, wie wir dachten, und meinen, dass wir einfach noch mehr davon benötigen. Doch irgendwann – meist in der Mitte unseres Lebens – erkennen wir, dass das Sixpack, der BMW und die tollen UHD-TVs alles andere als erfüllend sind und in keinem Verhältnis dazu stehen, dass wir uns für etwas in unserem Leben aufopfern, was uns einfach nicht glücklich macht, nur damit wir von der Gesellschaft anerkannt werden.
Die richtigen Werte und Maßstäbe
Ein gesundes Wertesystem äußert sich dadurch, dass es intern ist. Es ist etwas, was wir kontrollieren können, wie z. B. offener zu sein, natürlich und authentisch zu sein, uns selbst treu zu sein.
Diese Werte sind unendlich und liegen in unserer Hand.
Hätte Whitney Houston z. B. den Wert geteilt: „Ich mache Musik, weil ich es liebe, mich durch meine künstlerische Seite auszudrücken“, dann hätte sie ihr Leben lang weiter Musik gemacht. Dieser Weg hätte sie erfüllt, da sie jeden Schweißtropfen, den sie hineinsteckt hätte, um etwas Neues zu komponieren, genossen hätte.
Sie wäre erfüllt gewesen, da sie sich nicht an der Anzahl ihrer Plattenverkäufe oder ihrer Villen gemessen hätte oder daran, wie viele Leute zu ihr aufsehen, sondern einfach und allein daran, das zu tun, was sie tun wollte. Und somit wäre sie glücklich gewesen und hätte nicht nach emotionalen Höhepunkten durch Drogen oder Alkohol gesucht.
Ich habe meinen Zahnarzt daraufhin verlassen, da ich die Werte Natürlichkeit und Authentizität liebe und es verabscheue, mein Leben nach anderen Leuten auszurichten. Etwas zu tun, was mich vor anderen toll dastehen lässt, ist nicht etwas, was mich antreibt. Ich habe über die Jahre mein Wertesystem verändert, sodass ich mich heute gut fühle, obwohl ich meine Problemzonen entwickelt habe und nicht mehr das Sixpack aus früheren Jahren habe. Ich fühle mich gut, weil ich mich an anderen Dingen messe. Dingen, wie dass ich mein Ding durchziehe, dass ich natürlich und authentisch bin und dass ich nach meinen eigenen Werten lebe.
Hätte ich mich dagegen auf die Empfehlung meines Zahnarztes eingelassen, hätte ich nur wieder damit angefangen, mich daran zu messen, wie attraktiv ich nun nach außen hin bin. Und da man immer besser aussehen kann – bezogen auf gesellschaftliche Maßstäbe –, handelt es sich dabei um ein nie enden wollendes Spiel. Was wäre denn als Nächstes angestanden? Eine Nasen-OP, eine Fettabsaugung, ein Muskelimplantat?
Lerne, Dein Wertesystem dahingehend zu hinterfragen, dass Du nicht nach externen Werten lebst (Dinge, mit denen Du nur dann Glück und Zufriedenheit erlangen kannst, wenn andere sie Dir geben) und Dich nicht anhand der Maßstäbe anderer bewertest (Bin ich hübscher als andere?; Habe ich mehr Geld als mein Kollege?). Denn in beiden Fällen wirst Du Dich immer als nicht gut genug empfinden, und selbst wenn Du Dein Ziel erreichst, wirst Du unerfüllt sein, da Du dann immer mehr davon brauchst, um das nächste Level zu erreichen. Und auch wenn Du eines Tages alles herausgeholt haben wirst, wirst Du erkennen, dass es anschließend nichts mehr für Dich zu erreichen gibt. Und was dann? Wir Menschen brauchen immer ein nächstes Ziel, auf das wir hinarbeiten können, denn sonst fallen wir in ein emotionales Loch.
Deshalb strebe stattdessen danach, Deine eigenen Werte zu definieren, über die Du die Kontrolle hast, und miss Dich zukünftig nur noch an diesen.
Mache zum Beispiel Work-outs, weil Du gesund sein möchtest, nicht aber, weil Du ein Sixpack willst, für das Dich andere beneiden. Dadurch kannst Du immer weiter trainieren und Deinen Gefallen daran finden.
Arbeite, weil Dich Deine Arbeit erfüllt, nicht aber, um Dir etwas Bestimmtes davon leisten zu können.
Schaffst Du diesen Wandel in Deinem Wertesystem, liegt Dein Lebensglück in Deinen eigenen Händen, und da es in Deiner Welt kein Gewinner-Verlierer-Denken gibt, wirst Du Dich auch nie wie ein Verlierer fühlen. Du wirst zufrieden sein, ungeachtet dessen, ob Du nun ein Sixpack, einen UHD-TV oder einen BMW hast, weil Du spürst, dass Du absolut genug bist.
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