♀♂ Der süße Irrweg ins Unglück

Ich habe einen Freund. Der macht viel Party, weiß immer, wo gerade etwas los ist, und lebt an keinem Ort länger als ein paar Monate. Er feiert die legendärsten Momente und hat immer die tollsten Geschichten auf Lager. Viele beneiden ihn für seinen aufregenden Lebensstil und sagen häufig, dass sie gerne sein Leben führen würden: einfach alles hinwerfen, der Langeweile entfliehen und das Leben genießen. Für meinen Freund sind alle anderen irgendwie uncool, zu langweilig, zu geregelt. Mit diesen Eigenschaften kann er sich nicht anfreunden. Er braucht die Aufregung, den Kick, das immer nächste Abenteuer. Er hat ständig Angst, etwas zu verpassen und in einen geregelten Alltag zu rutschen, den er auf Biegen und Brechen vermeiden möchte. Mein Freund hat bereits mehrere Suizidversuche hinter sich.

Irrweg ins Unglück

Das Streben nach Höhen

Wir alle haben irgendwann das Gefühl, ausbrechen zu müssen. Raus aus dem langweiligen Alltag, endlich etwas Aufregendes erleben. Und genau das ist es, was uns Höhen erlauben. Sie erlauben uns, unserem wahren Leben eine gewisse Zeit lang zu entfliehen, indem wir etwas tun, was uns Glücksgefühle schenkt.

Wie bei so vielen Dingen im Leben ist ein bisschen davon normal, zu viel ist jedoch gefährlich, zumal es von der Gesellschaft im Allgemeinen und von der Werbung im Speziellen in unsere Köpfe gesetzt wird. Das neue Auto, das wir uns leisten, eine tolle Reise auf die wir sparen, oder aber auch der Genuss einer Zigarette oder eines Kurzen oder der Schuss, den sich so mancher setzt. All das sind gezielte Höhen, die wir uns verpassen, manche gesellschaftlich angesehen und vorgelebt, manche nicht.

Das Problem mit Höhen ist, dass uns eingeredet wird, Höhen würden uns glücklich machen. Doch das stimmt nicht. Höhen sind vorübergehende positive emotionale Zustände, die nach einer kurzen Zeit wieder auf ihr Ausgangsniveau abflachen.

Die Freude über das neue Auto hält nicht lange an.

Die Erholung aus einem Urlaub verfliegt nach ein paar Tagen wieder, und wir sind erneut urlaubsreif.

Auch in den Extrembeispielen hält der Rausch durch Alkohol oder Drogen nur für wenige Stunden an.

Und dann geschieht das tatsächlich Schädliche: Wir fallen in ein tiefes Loch.

Das Problem mit Höhen ist nämlich, dass wir nach ihrem Erleben einen emotionalen Abfall verspüren. Und wenn wir im Allgemeinen ein Leben führen, mit dem wir nicht zufrieden sind, und uns dann versuchen, durch gezielte Höhen Glücksmomente zu verschaffen, dann erleben wir diesen Abfall in einem äußerst starken Ausmaß.

Das Basisglück

Höhen werden häufig als Glück bezeichnet. Doch das wirkliche Glück, von dem wir sprechen, ist eher eine positive Grundeinstellung zum Leben, die im englischsprachigen Raum (der wie bei so vielem auch Vorreiter in der Glücksforschung ist) als happiness baseline bezeichnet wird, was ich mit Basisglück übersetze.

Die Bezeichnung Basisglück klingt nach einem nur selten aufregenden Leben, das keine Höhen hat. Die Zufriedenheit, die wir aus einem Eigenheim, finanzieller Sicherheit, einer Partnerschaft, Kindern, einer intakten Gesundheit und vielen guten Freunden ziehen, ist das, was unser Basisglück ausmacht. Nichts von diesen Dingen beschert uns im Speziellen ein Hochgefühl. Es ist vielmehr eine Grundzufriedenheit, die uns diese Dinge bringen.

Menschen mit einer hohen Grundzufriedenheit (einem hohen Basisglück) streben seltener nach Höhen. Sie können sich mit einem langweiligen Fernsehabend auf der Couch zufriedengeben, müssen bei Partys nicht bis zum bitteren Ende bleiben und brauchen auch nicht ständig Action. Das liegt daran, dass ihr Leben ihnen bereits ausreichend Zufriedenheit stiftet, die lang anhaltend ist.

Leute, die hingegen häufig nach Höhen streben, tun dies, weil sie eine geringe Grundzufriedenheit mit ihrem Leben verspüren und ihm deshalb gezielte Höhen verpassen möchten, so wie mein Freund, der stets auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer, der nächsten Party und dem nächsten legendären Moment ist.

Oder wie all die Leute auf Facebook, Instagram und Co., die fortwährend (meist fingierte) Höhepunkte ihres Lebens posten. Viele Menschen denken, diese Leute wären Gewinner, die ein glückliches Leben voller emotionaler Höhen führen, doch in Wahrheit sind sie die wahren Verlierer, die nur versuchen, ihrem unerfüllten Leben zu entfliehen und sich durch die eingesammelten Likes ihre Selbstbestätigung zu holen, um auf diese Weise den eigenen Selbstwert zu nähren.

Würden wir Barney Stinson, den liebenswerten Frauenhelden aus der TV-Serie How I Met Your Mother bewerten, dann würden wir sein Leben als Paradebeispiel für eine geringe Lebenszufriedenheit, verbunden mit der Suche nach ständigen Höhepunkten, erkennen: Anzüge, Sex und Laser-Tag sowie ständig auf der Suche nach dem nächsten legendären Abend. Alles Dinge und Events, die ihm kurzfristig zu Höhen verhelfen, und ihn danach umso mehr in ein Loch zurückwerfen.

Doch das Erschütternde daran ist, dass so gut wie jeder Mann (und Fan der Serie) Barney für sein Leben bewundert. Wir alle wünschen uns ein bisschen, wie er zu sein: das viele Geld, die tolle Wohnung, die vielen Frauen und die Abenteuer, die er erlebt. Doch was in der Serie nur selten gezeigt wird, ist seine emotionale Seite, wie es in ihm tatsächlich aussieht: ein emotionales Wrack, ein Aufschrei, eine Ablenkung von seiner Unzufriedenheit mit sich und seinem Leben.

Das Streben nach Höhen in all seinen Formen – durch das Horten von materiellen Werten, legendäre Partys, Drogen, viele One-Night-Stands usw. – ist also in Wahrheit ein Zeichen und Warnsignal, dass wir mit unserem Leben unzufrieden sind.

Tiefen und Unglück

Höhen sind nicht das Einzige, wonach wir intuitiv streben und was ungesund ist. Die meisten Menschen, die extensiv nach Höhen streben, versuchen auch, Tiefen zu vermeiden. Tiefen sind kurzlebige Momente, die negative Emotionen in uns auslösen.

Doch genauso wie Höhen kein Glück darstellen, stellen Tiefen kein Unglück dar.

Ein Tief können wir z. B. erleben, wenn wir von einer schlechten Note erfahren, wenn wir ein belastendes Streitgespräch führen oder wenn wir eine Herausforderung annehmen, die zum Teil negative Emotionen in uns auslöst.

Doch Tiefen sind genauso ein Teil des Lebens wie Höhen, und wenn wir unser Leben danach ausrichten, Tiefen zu umgehen, dann opfern wir damit häufig unser langfristiges Glück. Oder anders ausgedrückt: Wir bevorzugen es, in unserer Komfortzone zu bleiben, anstatt uns den Herausforderungen und Problemen in unserem Leben zu stellen, die uns zwar, wenn wir sie angehen, kurzzeitig ein schlechtes Gefühl geben mögen, dafür aber langfristig unsere Grundzufriedenheit (unser Basisglück) erhöhen.

Der Grund, warum wir Menschen so kurzsichtig denken und dazu neigen, unser Langzeitglück für das Erleben kurzfristiger Höhen und das Vermeiden kurzfristiger Tiefen zu opfern, liegt in der Eigenart unseres Verstandes.

Wenn wir Menschen zwei Ereignisse durchleben: das eine mit lang anhaltender, moderater Zufriedenheit. Das andere ganz kurzer, jedoch intensiver Natur, mit einem positiven emotionalen Höhepunkt. Welches würden wir dann erneut erleben wollen?

Wären wir rational, würden wir das Erlebnis mit moderater, aber lang anhaltender, konstanter Zufriedenheit wiederholen wollen, da es uns in der Summe deutlich mehr Minuten an Zufriedenheit beschert. Doch wir Menschen streben intuitiv nach dem Erleben eines emotionalen Hochs. Das liegt daran, dass wir zwei verschiedene „Ichs“ in uns tragen: eines, das die Situation erlebt, und ein anderes, das sich an die Situation erinnert.

Das Problem ist, dass unser Verstand nur eine begrenzte Kapazität zur Verfügung hat und er eine durchlebte Situation nicht in ihrer Gesamtheit abspeichern und bewerten kann. Deshalb nimmt er eine Vereinfachung vor. Er schafft sich einen repräsentativen Moment der Situation und zieht dabei zwei Referenzpunkte heran: den Höhepunkt und das Ende. Wie war also die Erfahrung auf dem Höhepunkt und wie zum Ende hin?

Das ist der Grund, warum unser „erinnerndes Ich“ eine kurzlebige Situation mit einem emotionalen Hoch einer lang anhaltenden, aber moderaten Situation vorzieht: Die Länge der Situation, in der wir eine Zufriedenheit verspüren, wird von unserem Verstand ausgeblendet, nur der Höhepunkt und das Ende gehen in die Bewertung mit ein.

Doch indem wir ständig nach Höhen streben und dafür unsere Langzeitzufriedenheit opfern, gehen wir einen gefährlichen Weg in Richtung Depression und Unglück. Denn ganz egal, wie viele tolle Höhen wir auch erleben, sie sind nur kurzlebiger Natur und werden uns immer wieder in unseren Zustand der Grundzufriedenheit zurückwerfen. Dieses Phänomen bezeichnen Psychologen als eine hedonistische Tretmühle.

Verwenden wir nun unser Leben darauf, emotionale Höhen gegenüber einer moderaten, langfristigen Zufriedenheit zu favorisieren und Tiefen zu vermeiden, dann ist unsere Grundzufriedenheit (unser Basisglück) relativ gering. Die Differenz zwischen unseren Höhen, die wir immer wieder versuchen zu erleben, und der Grundzufriedenheit ist dann so groß, dass wir jedes Mal in ein Loch fallen, wenn die kurze emotionale Höhe vorbei ist.

Und das ist es, was meinen suizidgefährdeten Freund beschreibt, genau wie viele andere Menschen, die stets nach Höhepunkten streben, um sich von ihrem ansonsten unzufriedenen Leben abzulenken.

Strebe also nicht danach, stets die tollsten Momente zu erleben, die heißesten Partys zu feiern und materielle Werte zu horten, denn all das bringt Dir nur kurzlebige Glücksgefühle. Richte Dein Leben besser danach aus, eine hohe Grundzufriedenheit zu erreichen, indem Du langfristige, moderate Glücksgefühle gegenüber kurzfristigen emotionalen Höhen vorziehst und auch Tiefen nicht scheust, denn dann kannst Du Dich auch mit langweiligen Fernsehabenden zufriedengeben, ohne Dich dabei schlecht zu fühlen.

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