Nahezu alles in Deinem Leben dreht sich um das Pain-Pleasure-Paradoxon. Sei es Deine Ernährung, Deine Arbeit, Dein Liebesleben, Deine Finanzen oder ganz alltägliche Dinge. Wenn Du das Pain-Pleasure-Paradoxon positiv in Dein Leben umsetzt, dann hält es wundervolle Aussichten für Dich bereit: mehr Energie, weniger Krankheiten, bessere Jobs, mehr Geld, mehr Dates und bessere Beziehungen. Setzt Du es falsch um, ist das Gegenteil der Fall.
Das Pain-Pleasure-Paradoxon
Pain (also Schmerz) und Pleasure (also Freude) sind die beiden Motivatoren, die uns dazu antreiben, gewisse Dinge zu tun und andere zu vermeiden. Unser Verstand reagiert auf Schmerz und Freude. Bei Schmerz sendet er Dir Stresshormone, bei Freude Glückshormone. Alles in unserem Leben kann man einem der beiden Pole zuordnen. Schmerz zeichnet sich dabei durch negativ empfundene Emotionen aus und Freude durch positiv empfundene Emotionen.
Langfristig gesehen, sieht es jedoch so aus, dass die Dinge, die uns kurzfristig Pleasure geben, langfristig schaden, während Dinge, die uns kurzfristig Schmerzen zufügen, uns langfristig guttun.
Lass uns hierzu einige Beispiele aus der Praxis betrachten:
Sport: Sitzt Du auf der Coach und faulst herum, bedeutet das kurzfristig Pleasure, v.a. im Vergleich zur Alternative, Dich sportlich zu betätigen. Vollziehst Du ein Workout, gehst joggen oder machst anderen Sport, dann stellt die körperliche Anstrengung kurzzeitigen Pain dar. Langfristig fühlst Du Dich durch das Faulenzen jedoch dauerhaft schlecht, energielos und kränker als wenn Du den kurzzeitigen Schmerz in Kauf nimmst, denn dann fühlst Du Dich langfristig viel energischer und gesünder.
Liebesleben: Stell Dir vor, dass Du im Café sitzt und Du jemanden einen Tisch weiter erblickt hast, der Dir gefällt. Entscheidest Du Dich zu dieser Person hinzugehen und sie anzusprechen, dann stellt das für viele Personen einen kurzzeitigen Schmerz dar, da diese Situation mit einer potenziellen Ablehnung einhergehen mag und viele Personen dies als etwas zutiefst Unangenehmes empfinden. Auch das Gefühl nicht genau zu wissen, was Du nun sagen oder tun sollst, fühlt sich ungut an. Tust Du es jedoch und nimmst diesen kurzzeitigen Pain in Kauf, wirst Du langfristig mit einem viel erfüllterem Liebesleben belohnt. Nicht etwa, weil Du zwingend bei dieser einen Person Erfolg haben magst, sondern weil Deine Einstellung dafür sorgt, dass Du früher oder später definitiv tolle Personen für Affären oder Beziehungen kennenlernen wirst, wenn Du regelmäßig Dein Interesse an anderen Personen verfolgst. Entscheidest Du Dich aber, in Deiner Komfortzone zu bleiben und sie nicht anzusprechen, dann bedeutet das, dass Du den kurzzeitigen Pain ausschlägst, damit jedoch den langfristigen Pain in Kauf nimmst, allein zu bleiben.
Duschen: Eine warme Dusche ist doch was Schönes, nicht? Zu dumm, dass jedoch gerade eine eiskalte Dusche, die viele von uns als sehr unangenehm empfinden, viele positive Effekte auf die Gesundheit hat. Wählst Du also die eine Minute an Schmerz, in der Du Dich eiskaltem Wasser aussetzt, dann wirst Du langfristig mit einer besseren Gesundheit und einem besseren Energielevel belohnt. Bleibst Du hingegen bei der stets warmen Dusche, dann wählst Du die schönen Minuten im jetzigen Moment und dafür die langfristig schlechtere Gesundheit.
Ernährung: Ein schnelles Nutella-Brot, ein Burger oder doch lieber die etwas aufwändigere Gemüsepfanne oder der gegrillte Fisch, die vergleichsweise geschmacksärmer sind? Du kennst die Theorie ja bereits. Das Nutella-Brot oder der Burger geben Dir kurzzeitig Pleasure und sorgen dafür, dass Du langfristig energielos, übergewichtig und krank wirst, während das gesunde Essen Dir kurzzeitig weniger Pleasure gibt, langfristig aber dafür sorgt, dass Du Dich viel wohler in Deinem Körper fühlst.
Finanzen: Ein hauptsächlicher Unterschied zwischen Menschen, die in finanziellem Reichtum leben zu Menschen, die wenig Geld besitzen ist ihr Umgang mit Geld. Lass uns z.B. mal einen Lottogewinn in Millionenhöhe hernehmen. Der eine Lotto-Gewinner legt das Geld gewinnbringend an, kauft sich z.B. ein paar Wohnungen, die er vermietet und erhöht langsam seinen Lebensstandard. Seine Anlagen geben ihm kurzfristig ein bisschen Geld, um seine täglichen Ausgaben zu decken, langfristig muss er jedoch nie wieder irgendwas tun, das er nicht mag, um Geld zu verdienen. Der andere nimmt das Geld, kauft sich ein Luxus-Auto, verbringt viele Luxusurlaube und beschert sich viele kurzzeitige Momente voller Pleasure. Nach ein paar Jahren ist all sein Geld aus dem Lotto-Gewinn aufgebraucht.
Lernen: Entweder Du gehst nach der Schule direkt Arbeiten und umgehst somit das von vielen als unangenehm empfundene Pauken und verdienst endlich eigenes Geld, führst dafür aber langfristig meist einen Job aus, der im besten Fall nur „ok“ ist und relativ schlecht bezahlt wird oder Du nimmst die paar Jahre an erhöhter Bildung/Ausbildung auf Dich und erhältst damit langfristig bessere Jobs mit mehr Gehalt.
Wenn es also eindeutig ist, dass wir den kurzzeitigen Pain in Kauf nehmen sollten, um den langfristigen Pleasure zu erhalten und wir den kurzfristigen Pleasure ausschlagen sollten, um den langfristigen Pain zu vermeiden, warum verdammt nochmal tun wir das so häufig nicht?
Grund Nr. 1: Die kurzlebigen Emotionen im Hier und Jetzt sind stark, die langfristig anhaltenden Emotionen der Zukunft moderat.
Ein Grund, der uns antreibt, kurzfristigen Pain auszuschlagen und kurzfristigen Pleasure zu verfolgen, anstelle die Langzeitfolgen zu betrachten, ist dass das Gefühl im Jetzt viel stärker ist als jenes in der Zukunft.
Wenn Du jetzt davor stehst, ein hartes Workout zu absolvieren, dann ist der Schweiß, die brennenden Muskeln und das Gefühl außer Atem zu sein, deutlich stärker als das Empfinden für die langfristige Gesundheit. Dieses ist ein moderates Gefühl, dessen Entstehung wir meist nicht mal in Frage stellen.
Das Gleiche gilt für viele andere Situationen: Die Überstunden, die wir als zutiefst belastend empfinden mögen, aber langfristig dafür sorgen, dass wir befördert werden und mehr Gehalt und eine angenehmere Arbeit ausführen. Oder die süße Person im Café anzuquatschen, die uns gefällt, was wir als extrem unangenehme Situation wahrnehmen, dafür aber langfristig die Vorzüge eines erfüllten Liebeslebens erfahren. Oder jede andere Situation, die Dir einfallen mag.
Grund Nr. 2: Unser Leben wird uns falsch vorgelebt.
Erinnerst Du Dich als James Bond immer seinen Martini geordert hat? Yeah, Du hast richtig geahnt. Das ist kurzzeitiger Pleasure. Und erinnerst Du Dich auch, als ihm vom Arzt gesagt wurde, dass seine Gesundheitswerte so schlecht sind, dass er entweder Weißbrot oder Alkohol weglassen muss und er sich dafür entschied, lieber auf das Weißbrot zu verzichten? Ja, ich fand das auch mega cool. Und genau das ist das Problem in unserer Gesellschaft: Kurzzeitiger Pleasure gilt als cool, langzeitiger als uncool.
Junk Food, ein Stück Schokolade, eine Gehaltserhöhung, der Kauf von materiellen Dingen/Erlebnissen, Zigaretten, uvm. sind allesamt Dinge, die uns Freude bereiten.
Langweiliges Essen, körperliche Anstrengungen, Überstunden, kaltes Duschen, jemanden Fremdes ansprechen, ein unangenehmes Gespräch führen, uvm. sind allesamt Dinge, die uns ein unangenehmes Gefühl bereiten, vereinfacht Schmerz.
All die hier genannten Dinge sind jedoch Erlebnisse kurzfristiger Natur. Junk Food, Materielles, eine Gehaltserhöhung, etc. geben uns nur ein kurzzeitig anhaltendes Glücksgefühl, während langweiliges Essen, körperliche Anstrengung, Überstunden und sich in unangenehme soziale Situationen zu begeben, etc. nur kurzzeitig Schmerz in uns auslösen.
Wie oft hörst Du Leute sich über andere lustig machen, wenn die verkünden, dass sie sich nun bewusst ernähren wollen? Wie oft sind die Raucher die coolen Kids in the block und die Nicht-Raucher die Langweiligen? Wie oft sind die Trinkfesten unter uns die Gefeierten und diejenigen, die wenig Alkohol vertragen, weil sie einfach gesünder leben, die Waschlappen oder Spaßbremsen? Wie oft sind diejenigen, die früh von der Party nach Hause gehen, weil sie sich morgen gut fühlen wollen, die Pussys und diejenigen, die bis zum bitteren Ende bleiben und am nächsten Morgen von einem krassen Kater berichten, die gefeierten Partykönige?
Egal wo Du auch hinschaust, in vielen Fällen gilt derjenige, der sich für den kurzzeitgen Pleasure entscheidet als cool und derjenige, der sich für den langfristigen entscheidet als uncool. Das finden wir bei unseren Freunden, genauso wie in den Medien. Wie viele Produkte sind einzig und allein darauf ausgelegt, uns kurzfristig Pleasure zu geben, aber langfristig zu schaden? Zigaretten, Fast-Food, Alkohol, Materielles, etc.
In unserer Gesellschaft werden wir also häufig für kurzlebigen Pleasure belohnt und für langlebigen Pleasure bestraft. Auf diese Weise werden wir doppelt dazu angeregt, kurzlebigen Pleasure zu suchen und kurzlebigen Pain zu vermeiden.
Grund Nr. 3: Schmerz und Freude verspüren wir anders stark.
Den Burger zu essen oder in der Komfortzone zu bleiben fühlen sich „ganz gut“ an. Auf den Burger jedoch zu verzichten und etwas Langweiliges zu essen oder sich aus der Komfortzone herauszuwagen, um auf eine fremde Person zuzugehen, während andere zuschauen und man potenziell abgelehnt wird, fühlt sich vielfach schlimmer an.
Da wir Menschen Schmerz stärker empfinden als Freude tendieren wir dazu, kurzzeitigen Schmerz eher zu umgehen. Selbst wenn wir also in der Lage wären, auf kurzzeitigen Pleasure zu verzichten, ist es nochmal eine ganz andere Frage, kurzzeitigen Pain in Kauf nehmen zu müssen.
And last but not least…
Grund Nr. 4: Was heute passiert ist akut. Wen juckt schon morgen?
Wir Menschen sind schlecht darin, Emotionen zu antizipieren. Das schlechte Gefühl, das wir in Zukunft also verspüren werden, verspüren wir heute noch nicht. Wir wissen nicht, dass es um ein Vielfaches schlimmer sein wird als das was heute passiert, weil es langfristig ist.
Die allermeisten Entscheidungen in unserem Leben drehen sich um das Pain-Pleasure-Prinzip. Das bedeutet, dass sie kurz- und langfristig unterschiedliche Ergebnisse liefern. Entscheidungen, die im jetzigen Moment Pleasure bedeuten, bedeuten in vielen Fällen langfristig Pain (aber nicht in allen – hey, es gibt z.B. keine Langzeit Negativfolgen für einen Orgasmus). Entscheidungen, die im jetzigen Moment Pain bedeuten, bedeuten langfristig meist Pleasure.
Um Dir die Wirkung des Pain-Pleasure-Paradoxons bildlich vor Augen zu führen, betrachte folgende Grafik:
Wenn wir uns die beiden Kurven, also die Pain-Curve und die Pleasure-Curve ansehen, dann stechen vier wichtige Erkenntnisse heraus:
- Kurzfristiger Pleasure führt langfristig zu Pain. Kurzfristiger Pain führt langfristig zu Pleasure.
- Die Emotionen der durchlebten Situation (ob Pain oder Pleasure) sind sehr kurz im Vergleich zu den Emotionen, die wir langfristig durch die Episode erhalten (z.B. der Genuss des Burgers (kurzzeitiger Pleasure), die schlechte Gesundheit (langzeitiger Pain); die fremde Person im Café ansprechen (kurzzeitiger Pain), eine erfüllte Beziehung mit ihr führen (langzeitiger Pleasure))
- Der kurzfristig gefühlte Pain oder Pleasure ist stärker als der langfristig gefühlte Pain oder Pleasure, welcher vergleichsweise moderat verläuft (z.B. sich in die unangenehme Situation zu begeben, um die Person anzusprechen wird mit stärkeren Emotionen einhergehen, als später dann die Beziehung zu führen, welche eine moderate Zufriedenheit bedeutet)
- Der langfristig gefühlte Pleasure ist weniger stark als der langfristig gefühlte Pain (z.B. wir erfreuen uns weniger an einer langfristig guten Gesundheit als wir unter einer langfristigen Krankheit leiden)
Was können wir also tun, um das Pain-Pleasure-Prinzip besser in unser Leben umzusetzen, um langfristigen Pleasure zu erfahren und langfristigen Pain zu vermeiden?
Der Unterschied zwischen Leuten, die erfolgreich in ihrem Leben sind – die tolle Beziehungen führen, tolle Jobs haben, viel Geld besitzen, gesund sind und sich einfach zufrieden fühlen – und Leuten, die eher erfolglos sind – die immer wieder Dramen erleben, Depri-Singles sind, unzufrieden und krank sind – liegt zu einem gewissen Teil in ihrer Fähigkeit den kurzzeitigen Pleasure auszuschlagen und den kurzzeitigen Pain willkommen zu heißen.
Gewinner im Leben sind in der Lage auf den kurzzeitigen Pleasure zu verzichten und den Schmerz in Kauf zu nehmen, während Verlierer im Leben genau andersherum funktionieren.
Sei es der Burger, den man ausschlägt und sich für den im Vergleich dazu geschmacksarmen Salat entscheidet.
Oder die unangenehme Herausforderung im Café, die man annimmt und die andere Person anspricht, auch wenn es eine potenzielle Ablehnung bedeutet.
Oder der hart erarbeitete Jahresbonus, den man nicht gleich ausgibt, sondern gewinnbringend anlegt.
Natürlich bedeutet dieses Prinzip nicht, dass man stets den kurzzeitigen Pleasure ausschlagen muss, denn dann wäre das Leben ja ziemlich langweilig und nicht mehr lebenswert. Es geht darum, eine Gewohnheit in seinem Leben zu entwickeln, um sich bei jeder Entscheidung, die wiederholt auftritt, häufiger für den langfristigen Pleasure und den kurzfristigen Pain zu entscheiden als andersrum und darum, sich an dem kurzzeitigem Pain zu erfreuen, weil Du weißt, dass er langfristig Pleasure bedeutet.
Das bedeutet, dass es völlig okay ist, wenn Du den Burger isst, Du im Café in Deiner Komfortzone verweilst und Du den Jahresbonus sofort für einen geilen Luxusurlaub raushaust, solange Du in der Regel das gesunde Essen dem schlechten vorziehst, Du Personen ansprichst, wenn sie Dir gefallen und Du Dein Geld eher anlegst als es direkt zu auszugeben.
Suche nach den Entscheidungen in Deinem Leben, die wieder und wieder stattfinden und gewöhne Dir hier an, den kurzzeitigen Schmerz in Kauf zu nehmen, um dafür langfristig mit Pleasure belohnt zu werden und dem kurzzeitigen Pleasure zu entsagen, um dafür langfristigem Pain zu entgehen.
Und sobald Du diese Gewohnheit in Dein Leben umgesetzt hast, fängst Du meist auch an, Dich an dem kurzzeitigen Pain zu erfreuen: dem harten Workout, dem Kribbeln im Bauch, wenn Du jemanden Fremdes anspricht oder der eiskalten Dusche, der Du Dich aussetzt. Denn mit der Zeit schaffst Du es, Deinen Blickwinkel zu verändern, sodass Du es nicht mehr als Verzicht ansiehst (Du verzichtest nicht auf Deine Komfortzone, auf den Burger, auf Alkohol, etc.), sondern Du entscheidest Dich bewusst für die gesunde Ernährung, das Workout und jede weitere Herausforderung. Es ist somit kein Pain für Dich, sondern einfach nur wenig Pleasure.
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